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Phänomen Bob 100 |
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technisch einwandfrei, zugelassen
Quelle: histo-tech.de Motorradproduktion der Phänomen Fahrradwerke Zittau von ca. 1900 bis zur ersten Produktionseinstellung 1910Schon um 1900 befasste man sich bei den Phänomen Fahrradwerken Zittau mit dem Bau von Motorrädern. Die ersten Modelle waren motorisierte Fahrräder mit Einbaumotoren der Firma FAFNIR Aachen ohne Kupplung und Getriebe. Aber schon 1903 hatte man einen eigenen Einzylinder Viertakt Motor geschaffen und in einen verstärkten Fahrradrahmen mit 26"-Zoll Rädern und 2,25" Reifen eingebaut. Der Motor hatte eine Leistung von 3 PS bei 443ccm, einen Hub von 82mm, eine Bohrung von 84mm und Fahrtwindkühlung. Zylinder und Zylinderkopf waren aus einem Stück gegossen und mit Einlaßventil, zwangsbetätigten Auslaßventil und Dekrompressionseinrichtung versehen. Die Dekrompressionseinrichtung diente zur Drehzahlreglung beim Anfahren, da das Motorrad nur über eine Klauenkupplung verfügte und der Antrieb ohne Getriebe über Lederkeilriemen auf das Hinterrad erfolgte, wobei dieses aber schon einen Freilauf hatte. Die Batteriezündung wurde beim Betätigen der Hinterradbandbremse unterbrochen. Ein senkrecht stehender Auspufftopf soll den Schall der Abgase so gedämpft haben, dass der Motor "nahezu geräuschlos" arbeitete. An den vorgeschalteten Ableitungsrohr (Krümmer) war jedoch eine Klappe angebracht, die geöffnet werden konnte und somit eine "größere Kraftleistung" erreicht wurde. Mit den, zwischen den Rahmenrohren angeordneten, 8 Liter Tank konnten 200 km gefahren werden. Die Geschindigkeit lag bei höchstens 40km/h. Ständige Weiterentwicklung und Verbesserung führte zu neuen Ein- und Zweizylindermotoren (siehe untenstehende Tabelle). Die Leistungssteigerung der Motoren brachte zwangsläufig auch Verbesserungen am Fahrgestell und den anderen Aggregaten, diese sollen kurz aufgeführt werden:
Die Motorräder besaßen noch kein Wechselgetriebe, da am Motor angeordnete Zahnradgetriebe aufgrund der hohen Eingangsdrehzahl nur geringe Laufzeiten erreichten. Um dieses Problem zu lösen, entwickelte man die Phänomen Differenzialnabe. Dieses Planetengetriebe war im Hinterrad eingebaut, wo die Motordrehzahl bereits 6:1 untersetzt war und erfüllte mehrere Funktionen. Neben dem im direkten Eingriff stehenden 2.Gang, bot sie eine Leerlaufstellung, die das Antreten des Motors im Stand, sowie den Leerlaufbtrieb bei kurzfristigen Halten ermöglichte. Sie beinhaltete weiterhin einen 2:1 untersetzten 1.Gang, der das Fahren im Stadtverkehr erleichterte und das Befahren von Steigungen ohne zusätzliche Pedalunterstützung gewährte. Die im Planetengetriebe enthaltene Friktionskupplung ließ ein stoßfreies Anfahren zu. Das Gesamtgewicht der Motorräder betrug 65 bis 70 kg. Für die weiter entwickelten Motorräder standen auch zweirädrige Vorsteckwagen für Personen und Lastentransport, Seitenwagen und Anhänger zur Verfügung. Die Motorradproduktion wurde 1910 zugunsten des Phänomobils eingestellt. Im Phänomobil, das man über Jahre parallel zum Motorrad produzierte, wurden viele Baugruppen des Motorrades verwendet.
Motorradproduktion der Phänomen Werke Gustav Hiller A.G. Zittau von 1930 bis 19431930 nahm die Phänomen Werke Gustav Hiller A.G. Zittau unter Direktor Rudolph Hiller (Sohn von Gustav Hiller) die Produktion von Leichtmotorrädern mit Sachs Einbau Motoren auf. Im folgenden sind die einzelnen Typen dokumentiert, soweit es unsere Recherchen aus Dokumentationen der Betriebsgeschichte, Befragungen von ehemaligen Mitarbeitern und Publikationen zur Motorradgeschichte zuließen.
Das Kleinmotorrad Phänomen Bob 100Technische Einzelheiten98 ccm Sachs-Motor mit angeblocktem Getriebe (Leerlauf, 1.und zweiter Gang) und Kickstarter (Hub 54mm, Bohrung 48mm, Leistung ca. 2,25 PS), Phänomen Schaltautomat, ges. gesch., 15 Watt Zündlichtmaschine, Magnetzündung, abnehmbarer Leichtmetall Zylinderkopf und Dekompressionsventil. 7-Liter-Satteltank, Tankschalthebel am Rahmen gelagert, Drehgasgriff, Innenzughebel für Kupplung am Lenker. - niedriger Sportrahmen mit starker Außenmuffenverbindung und günstiger Schwerpunktlage, Hintergabel mit Phänomen Ausfallenden und Phänomen Kettenspannern zum Nachspannen der Antriebskette, Phänomen Schwingmetall Gabel mit selbstdämpfender Federung (ges. gesch.), Schutzbleche extra breite U-Form; langer Kettenkasten, Tiefbettfelgen 2x19" mit Stahlseilniederdruckreifen 2,50x19, Vorder- und Hinterrad mit getrennt wirkenden Trommelbremsen (Vorderrad-Handbremse, Hinterrad-Fußbremse, leicht nachstellbar), breiter Sportlenker, bequemer Motorradsattel, starker, profilgepreßter Gepäckträger, unabhängig von der Hinterachse befestigt, geräumige Werkzeugtrommel mit Werkzeug, kräftiger Kippständer, bequem angeordnete Fußrasten. Rahmen, Tank, Felgen stahlblau lackiert, mit Silberstreifen abgesetzt; auf Wunsch schwarz emailliert, Silber abgesetzt. Radstand: 1200mm, Sitzhöhe: 670mm, Gewicht: ca. 70,5kg. Zubehör: Abblendbarer Scheinwerfer mit Bilux- und Standlichtbirne, Rücklicht, Stabbatteriekasten mit Trockenbatterie, Luftpumpe, Ballhupe, vorderes und hinteres Nummernschild. Sonderausstattungen gegen Aufpreis: Tachometer mit in der Vorderradnabe eingebautem Antrieb RM 18,50; elektrisches Horn RM 10,50; Andersfarbige Lackierung als stahlblau oder schwarz RM 5,00; Fettpresse RM 3,00. Ein technischer Fortschritt von außerordentlicher Bedeutung (D.R.G.M.- D.R.P. angem.) Ausgezeichnete Federwirkung in beiden Arbeitsrichtungen - wirksamste innere Dämpfung. Keine Gelenke, keine bewegliche Bolzen oder Spindeln, daher kein Arbeitsgeräusch und auf Jahre hinaus kein Verschleiß, das sind die überagenden Vorzüge der Phänomen Schwingmetall Gabel. Einfach und klar im Aufbau, in technisch eleganter Formgebung, verschleißfrei, erstaunlich elastisch auf jeder Fahrbahn, ist diese bestbewährte Neukonstruktion das Ideal der Motorfahrrad-Federgabel.
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