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DDR Ministerium für Leichtindustrie |
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Regierung der Deutschen Demokratischen Republik, Ministerium für Leichtindustrie, Hauptverwaltung, Musikinstrumente und Kulturwaren
Quelle Wikipedia: Ministerium für Leichtindustrie der DDR Im Haus der Ministerien, Leipziger Straße 5-7, Berlin Das Ministerium für Leichtindustrie (MfL) war ein mit Gesetz vom 8. November 1950 gegründetes Ministerium des Ministerrats der DDR Geschichte Der Ministerrat der DDR verfügte über eine größere Reihe einzelner „Industrieministerien“. Aus dem bereits 1949 eingerichteten Ministerium für Industrie gingen zusammen mit dem Ministerium für Leichtindustrie 1950 das Ministerium für Schwerindustrie und das Ministerium für Maschinenbau hervor. Gleichzeitig wurde ein Staatssekretariat für Nahrungs- und Genussmittelindustrie gegründet. 1955 gab es nach weiteren Aufspaltungen bereits acht Industrieministerien. Die Industrieministerien wurden seit 1950 von der Staatlichen Plankommission koordiniert und kontrolliert. Die Staatliche Plankommission war selbst 1950 aus dem Ministerium für Planung hervorgegangen und war dem Rang eines Ministeriums gleichgestellt, in der faktischen Planungsorganisation den einzelnen Industrieministerien jedoch übergeordnet.[ Das Ministerium für Leichtindustrie (MfL) war eines der von der Plankommission beaufsichtigten Industrieministerien. 1958 wurden alle Industrieministerien, einschließlich des MfL, als eigenständige Behörden aufgelöst und 1961 in den neu gegründeten Volkswirtschaftsrat (VWR) zusammengeführt. Allerdings bewährte sich dieses "Gesamtindustrieministerium" nicht, sodass 1965 die einzelnen Ministerien erneut eingerichtet wurden. Damit unterstand das MfL wieder direkt der Staatlichen Plankommission. Zu Beginn der 1970er Jahre wurden einzelne Zuständigkeitsbereiche herausgelöst und das Ministerium war danach verantwortlich für die Bekleidungs-, Leder-, Schuh- und Rauchwarenindustrie. 1988 war es für 18 Kombinate zuständig. Mit Auflösung des Ministeriums für Bezirksgeleitete Industrie und Lebensmittelindustrie (1989) übernahm das MfL auch dessen Geschäftsbereich. Das Ministerium für Leichtindustrie existierte bis März 1990, da Ministerpräsident Lothar de Maizière ab April 1990 mit Hinblick auf die Deutsche Wiedervereinigung die Regierungsstruktur der DDR an die der Bundesrepublik anglich.[2] Minister Der erste Minister war von 1950 bis 1958 Wilhelm Feldmann von der NDPD. Feldmann wechselte 1958 als Abteilungsleiter in die Staatliche Plankommission.[ Der stellvertretende Minister, das SED-Mitglied Johann Wittik, wurde Vorsitzender des Bezirkswirtschaftsrats in Gera. Mit Errichtung des Volkswirtschaftsrats 1961 wurde Wittik 1. Stellvertreter des Vorsitzenden des VWR. Nach Auflösung des VWR wurde er 1965 zum Minister für Leichtindustrie berufen. Der nächste Minister für Leichtindustrie war von 1972-1978 Karl Bettin.[ Bettin (SED) war zuvor stellvertretender Minister und Staatssekretär für Leichtindustrie gewesen. Er wurde 1978 abgesetzt. Bis zur Wende (1978–1989) war Werner Buschmann (SED) Minister.[ Buschmann wechselte von einem Posten als Staatssekretär und Erster Stellvertretender Minister für Bezirksgeleitete Industrie und Lebensmittelindustrie an die Leitung des Ministeriums für Leichtindustrie. Letzter Minister war Gunter Halm von der NDPD. Halm war seit 1984 stellvertretender Minister gewesen. Nach Auflösung des Ministeriums wurde er Staatssekretär im neu gebildeten Wirtschaftsministerium. Von Ende 1990 bis 1991 war er Vorstandsmitglied der Treuhandanstalt.
Detlev-Rohwedder-HausDas Detlev-Rohwedder-Haus ist ein monumentales Bürogebäude in Berlin, Wilhelmstraße 97 / Leipziger Straße 5–7. Das Gebäude war 1935 zur Zeit des Nationalsozialismus als Sitz des Reichsluftfahrtministeriums errichtet worden. Nach dem Zweiten Weltkrieg war es in der DDR als Haus der Ministerien in Gebrauch. In den 1990er Jahren war es der Sitz der Zentrale der Treuhandanstalt, heute ist es Sitz des Bundesministeriums der Finanzen. Seit 1992 trägt das Gebäude den heutigen Namen nach Detlev Karsten Rohwedder, dem ersten Präsidenten der Treuhandanstalt. GeschichteVornutzung1819 siedelte sich auf dem Grundstück des heutigen Detlev-Rohwedder-Hauses das Preußische Kriegsministerium an. 1919 wurde das Kriegsministerium mit dem Ende der Monarchie aufgelöst. Der Gebäudekomplex wurde in der Folgezeit vom Reichswehrministerium und dem Berliner Arbeitsgericht genutzt. Nach der nationalsozialistischen „Machtergreifung“ ging das Grundstück im Mai 1933 an das neu gegründete Reichsluftfahrtministerium (RLM) über. Reichsminister der Luftfahrt war Hermann Göring. Reichsluftfahrtministerium (1935–1945)Der alte Gebäudekomplex des Kriegsministeriums entsprach in Größe und Aussehen nicht dem Repräsentationsbedürfnis der Nationalsozialisten. In den Jahren 1935/1936 wurde in der Wilhelmstraße daher auf Veranlassung Görings und nach Plänen des Architekten Ernst Sagebiel ein Neubau mit über 2000 Büroräumen und ca. 112.000 m² Bürogeschossfläche errichtet. Es entstand das damals größte Bürogebäude Berlins, ausgeführt als ein vier- bis siebengeschossiger Stahlbetonskelettbau mit Flachdach. Als Architekturstil wurde der von den Nationalsozialisten bevorzugte monumentale Neoklassizismus gewählt. Nutzung in der SBZ und DDR (1945–1989)Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das nur geringfügig beschädigte Gebäude des RLM anfangs von der sowjetischen Militäradministration (SMAD) genutzt. Später bezogen die Deutsche Wirtschaftskommission (DWK) und danach die Staatliche Plankommission und der Volkswirtschaftsrat der DDR Teile des Gebäudes. Das Gebäude wurde auch Tagungsort des Deutschen Volksrats, der am 7. Oktober 1949 durch Inkraftsetzung der Verfassung die DDR gründete und sich als provisorische Volkskammer konstituierte. Nach Gründung der DDR wurden verschiedene Fachministerien der Wirtschaft in dem Komplex untergebracht. Der Bau wurde nun offiziell als Haus der Ministerien bezeichnet. 1950 bis 1953 wurde von dem Porträt- und Landschaftsmaler Max Lingner in der nordöstlichen Pfeilervorhalle das monumentale Wandgemälde Aufbau der Republik ausgeführt. Das von dem Künstler ursprünglich konzipierte Bild eines verhaltenen Neuanfangs nach dem Krieg wurde auf Wunsch des Staatsratsvorsitzenden Walter Ulbricht mehrfach überarbeitet, um am Ende einen euphorischen Aufbruch der Arbeiterklasse darzustellen. Während des Aufstands am 17. Juni 1953 fand eine Demonstration vor dem Gebäude statt. Heute erinnert daran das von Wolfgang Rüppel gestaltete „Denkmal für die Ereignisse des siebzehnten Juni Neunzehnhundertdreiundfünfzig“. Das Haus verfügt über einen 1982 (Baujahr gemäß Typenschild) in Betrieb genommenen Paternosteraufzug, der nach DDR-Baurecht erlaubt war. In Westdeutschland war hingegen seit 1974 die Inbetriebnahme neuer Paternoster verboten. Anfang der 1970er Jahre wurde in dem ehemaligen Büro von Harro Schulze-Boysen, der dort am 31. August 1942 verhaftet worden war, eine kleine Gedenkstätte für die 1969 von der Sowjetunion geehrten Widerstandskämpfer der Roten Kapelle Berlin eingerichtet. Nutzung seit der Wiedervereinigung Deutschlands (ab 1990)Seit Beginn der 1990er Jahre haben verschiedene Bundesbehörden, darunter die Außenstelle Berlin (später: Dienstsitz Berlin) des Bundesministeriums der Finanzen unmittelbar mit der Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 und die Außenstelle des Bundesrechnungshofs im Gebäude ihren Sitz, 1991 kam die Zentrale der Treuhandanstalt dazu. 1992 wurde das Gebäude in Detlev-Rohwedder-Haus umbenannt – nach dem von der RAF ermordeten Chef der Treuhandanstalt Detlev Karsten Rohwedder. Zwischen 1994 und 1999 wurde das Gebäude umgebaut und renoviert. Heute sind im Detlev-Rohwedder-Haus das Bundesministerium der Finanzen sowie Teile der Bundesratsverwaltung untergebracht. Das Detlev-Rohwedder-Haus steht unter Denkmalschutz. |
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